Unterwegs mit Wohnmobil & Vierbeiner
Camping mit Hund
Wer sein Tier auf die Reise mitnehmen möchte, muss einiges beachten. Wir geben Tipps, fassen Regelungen für die Reise mit Hund im Ausland zusammen und mehr.
Alles für reisende Vierbeiner
Es ist die Frage nach dem Ei oder dem Huhn: Was war zuerst da? Schaffen sich Camper irgendwann (fast) alle einen Hund an? Oder werden Hundebesitzer zu Campern, weil diese Urlaubsform für sie am besten geeignet ist? Fakt ist: Der Hund ist nicht nur der beste Freund des Menschen, er ist besonders der beste Freund des Reisemobilisten.
Camping mit Hund: Was spricht dafür?
Camping-Urlaub bietet sich für Hundebesitzer an, weil sie – anders als in vielen Ferienwohnungen oder gar Hotels – ihren vierbeinigen Freund einfach mitnehmen können. Keine Tierpension, keine Nachbarn oder Familienangehörigen sind nötig, um den Vierbeiner zu versorgen. Und auch der Hund freut sich, wenn er nicht abgeschoben wird, sondern mit seinem Rudel auf Tour gehen darf.
Regelungen für die Auslandsreise mit Hund
Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Zumindest nicht, wenn die Reise ins Ausland gehen soll.
Zollbestimmungen, Impfvorschriften und unterschiedliche Regelungen zu Leinen- oder Maulkorbpflicht in den verschiedenen Ländern erfordern eine gute Reise-Vorbereitung. Diese Fragen sind rechtzeitig zu klären:
- Welche Impfungen oder Wurmkuren muss mein Tier haben?
- Muss ich den Hund beim Zoll anmelden und einen Maulkorb bereithalten?
- Welche Rassen sind in meinem Reiseland möglicherweise ganz verboten?
Heimtierausweis
Egal welcher Hund und egal welches Land – überall gilt: ohne Heimtierausweis keine Einreise. Das Dokument ist ein erweiterter Impfpass, den der Tierarzt ausstellt und mit dem der Halter vor allem eine gültige Tollwutimpfung seines Tieres nachweist. Durch die Eintragung von Chip- oder Tätowierungsnummer, Rasse und Geschlecht ist der Heimtierausweis zudem eindeutig einem bestimmten Tier zuzuordnen.
Mikrochip-Kennzeichnung für den Hund
Denn dies ist die zweite Voraussetzung, um den Hund in ein anderes Land einzuführen: Das Tier muss durch einen Mikrochip gekennzeichnet sein. Bei älteren Tieren, die vor Juli 2011 gekennzeichnet wurden, ist auch noch eine Tätowierung zulässig.
Hundetransport während der Fahrt
Auch wenn viele Hundebesitzer ihr Tier nicht in einer Transportbox einsperren oder es festbinden wollen – den Hund frei im Fahrzeug umherlaufen zu lassen, kostet ihm bei einer Vollbremsung oder einem Unfall im schlimmsten Fall das Leben. Ein Horrorgedanke für Hundebesitzer.
Gesetzlich gelten Hunde während der Fahrt als Ladung, die nach Paragraf 22 StVO so zu verstauen und zu sichern ist, dass sie „selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen“. Wer sich daran nicht hält, dem droht ein Bußgeld zwischen 35 und 75 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.
Reisemobilisten sollten kleinere Hunde am besten in einer gut gesicherten Transportbox mitnehmen. Für größere Hunde, aber auch für Tiere, die nicht gern in eine Transportbox gehen, gibt es Geschirre, mit denen das Tier an einem Sitzplatz mit Dreipunktgurt angeschnallt werden kann und sicher ist.
Pausen für Mensch & Hund
Während der Reise freuen sich Mensch und Tier über häufige Pausen. Im Idealfall rastet der Reisemobilist nicht nur auf Parkplätzen oder an Autobahnraststätten, sondern wählt die Route so, dass sie an Wiesen oder Wäldern vorbeiführt, wo sich der Hund auch einmal austoben kann. Dem Tier regelmäßig Wasser anzubieten, sollte selbstverständlich sein – vor allem, wenn die Fahrt im Sommer nach Südeuropa führt.
Übernachtung auf Stellplätzen mit Hund
Beim Camping mit Hund auf Stell- und Campingplätzen sollte möglichst rechtzeitig geklärt werden, ob Hunde erlaubt sind. Von „verboten“ über „geduldet“ bis hin zu „ausdrücklich erwünscht“ finden sich die unterschiedlichsten Vorgaben in Bezug auf den Hund an Bord. Bei der richtigen Wahl hilft der Stellplatzführer "Hunde willkommen".
In der Regel fallen für den vierbeinigen Passagier zusätzliche Kosten an – für Reisemobilisten vor allem dann schwer einzusehen, wenn es für das Geld auf dem Übernachtungsplatz kaum oder gar keinen zusätzlichen Service wie Hundeduschen oder Hundekot-Tüten gibt. Der Stellplatzführer nennt daher Plätze, auf denen Hunde keine Extragebühr kosten. Außerdem hebt er das besondere Angebot für Hunde deutlich hervor.
Des Weiteren können Bordatlas+ Abonnenten bei der Stellplatzsuche zahlreiche Filter benutzen, hierrunter auch der Filter "Hunde erlaubt".
Den Hund an neue Umgebungen gewöhnen
Nach der Ankunft gilt es, den Hund die Umgebung erkunden zu lassen. Schnüffeln, markieren, andere Artgenossen kennenlernen – Reisemobilisten sollten ihrem Tier Zeit geben, sich an den unbekannten Ort zu gewöhnen. Bei häufigem Stellplatzwechsel empfiehlt es sich, das von zu Hause bekannte Körbchen und Spielzeug mitzunehmen. Dann hat der Hund einige Konstanten, selbst wenn das Mobil jede Nacht an einem anderen Ort parkt.
Rücksicht auf andere Menschen
Was überall und jederzeit gelten sollte: Rücksicht nehmen. Besonders auf Menschen, die Angst vor Hunden haben. Auch wenn der Hund gut erzogen ist, sollte er nie ohne Leine laufen – außer in speziell gekennzeichneten Bereichen. Selbstverständlich ist es, die Hinterlassenschaften zu entfernen. Dann haben auch hundelose Camper eher einmal Verständnis dafür, wenn das Tier sich vor lauter Freude über den gelungenen Urlaub gar nicht mehr einkriegt und dies durch fröhliches Bellen kundtut.
Stellplatzführer
Hunde willkommen
Der Stellplatzführer "Hunde willkommen" hilft Hundebesitzern, genau die richtigen Übernachtungsort zu finden: hundefreundliche Stellplätze, die die Anreise mit Hund gestatten und oftmals mit weiteren Vorteilen punkten.
Ratgeber
Tipps und Hundezubehör
Hund an Bord heißt es bei vielen Campern. Damit der Urlaub mit dem Vierbeiner gut gelingt, ist jedoch etwas Vorbereitung nötig. Eine Übersicht über sinnvolles Hundezubehör.