Camperregionen
Mit dem Camper über die Alpen
Vignetten, Passstraßen, Tunnel: Wer mit dem Wohnmobil in den Süden fährt, muss einiges beachten. Welche Möglichkeiten es für die Alpenüberquerung gibt und was sie kosten.
Vignetten-Regelungen bei der Alpenüberquerung
1985 führte die Schweiz als erstes Land in Europa die Vignette ein. Der Aufschrei, vor allem in Deutschland, war groß. Die internationale Kritik von damals ist mittlerweile verstummt, stattdessen fanden sich viele Nachahmer – allen voran Österreich. Aber auch Slowenien und andere Länder besitzen ein ähnliches System, bieten aber im Gegensatz zu den Eidgenossen auch kurzfristige Tages-, Wochen- oder Monatsvignetten an und haben größtenteils die Klebeversion durch eine elektronische Vignette ersetzt.
Schweiz
In der Schweiz gibt es die E-Vignette ebenfalls, die Klebeversion gilt noch parallel. Bis heute hat sich die Autobahnvignette für die Schweiz optisch kaum verändert – bis auf die jährlich wechselnde Farbe. Erfreulich: Die Jahresvignette für die Schweiz kostet nach wie vor 40 Franken (44 Euro), die E-Vignette 48 Euro.
Wichtig: Reisemobile ab 3,5 Tonnen müssen bei Einreise in die Schweiz eine Schwerlastabgabe (PSVA) per App „Via“ oder an den Grenzübergängen entrichten, eine Vignette ist nicht erforderlich. Sie wird nicht nur auf Autobahnen, sondern auf allen Straßen und für den Aufenthalt – auch auf Campingplätzen – fällig.
Slowenien
Auf slowenischen Autobahnen und Schnellstraßen geht ohne die elektronische E-Vinjeta, die nur digital erhältlich ist, nichts. Wer ohne gültige Vignette angetroffen wird, zahlt dabei zwischen 300 und 800 Euro Geldbuße. Reisemobile bis 3,5 Tonnen werden unabhängig von ihrer Höhe in der gleichen Mautklasse eingestuft wie Pkw (Klasse 2A).
Praktisch: Die Jahresvignetten sind zwölf Monate ab dem gewünschten Beginn der Gültigkeitsdauer gültig und können bis zu 30 Tage vordatiert werden. Zusätzlich fallen Mautgebühren für den Karawankentunnel an. Wichtig: Alle Reisemobile über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht benötigen keine Vignette, sondern ein DarsGo-Sendegerät, welches die Maut automatisch und streckenabhängig einzieht.
Österreich
Im Gegensatz zur Schweiz wurden in Österreich die Vignettenpreise deutlich angehoben. Reisemobile bis 3,5 Tonnen zahlen 2025 103,80 Euro für das Jahres-Pickerl. Neben der Vignette für die Autobahnbenutzung kann eine zusätzliche Sondermaut auf einen zukommen. Manche Strecken kosten extra, unabhängig von der Vignette. Wer im Vorfeld die digitale Streckenmaut nutzt, kann die Mautstelle bequem ohne Anhalten passieren.
Apropos digitale Vignette: Für Kurzentschlossene ist wichtig zu wissen, dass in Europa bei jeder Bestellung online oder telefonisch das Recht besteht, innerhalb von zwei Wochen vom Kauf zurückzutreten. Zuzüglich wird mit drei Tagen Postlaufzeit gerechnet, daher sind digitale Vignetten erst ab dem achtzehnten Tag nach Kauf gültig. Ausnahme: Beim Kauf über den ADAC vor Ort sind diese sofort gültig. Darauf gilt es zu achten.
Diese Autobahnabschnitten in Österreich sind für 3,5-Tonner mautfrei:
- Tirol: Inntalautobahn A12 (zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd)
- Land Salzburg: Westautobahn A1 (zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord)
- Vorarlberg: Rheintal/Walgau-Autobahn A14 (zwischen Staatsgrenze bei Hörbranz und Anschlussstelle Hohenems)
Das Ausweichen auf gebührenfreie Nebenstrecken lohnt sich allerdings mit Blick auf längere Fahrtzeiten, höhere Spritkosten und sonstige Verkehrsbeschränkungen nicht immer.
Vignetten-Mautkosten auf Autobahnen
Österreich
Schweiz
Slowenien
*+ ggfs. ältere Reisemobile, die noch als Sonder-Kfz Wohnmobil zugelassen sind (Klasse 16 bzw. 21 in Feld J)
Kosten für die Alpenüberquerung für Reisemobile
(bis 3,5 t, einfache Strecke) via Tunnel, Passstraßen und Autoverladung
Alle aktuellen Informationen und Preise finden sich beim ADAC.
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